"Cutter(in): Abgeleitet von to cut (engl.) = schneiden". Der Schnitt ist das Ende einer Szene und zugleich der Beginn der nächsten. Bei der sogenannten analogen Schneidetechnik werden Negativstreifen am Schneidetisch aneinandergeklebt. Heute wird jedoch fast ausschließlich digital (d. h. mittels Computer) editiert. Die Bildbearbeitung und Bildmontage wird dabei mit speziellen Computerprogrammen ausgeführt. Die Berufsbezeichnung hat sich daher vom/von der analogen Filmschnittmeister*in zum/zur digitalen Filmeditor*in gewandelt.
Filmeditor*innen werden meist bereits mehrere Wochen vor Beginn der Drehzeit zur Produktion hinzugezogen, um das Drehbuch (Skript) auf Länge, Rhythmus und Struktur zu untersuchen und sich darin einzuarbeiten (Grundlagenliteratur lesen, spezielle Bearbeitungstechniken überlegen). Begleitend führen sie Vorgespräche mit Regisseur*innen und Produzent*innen. Dabei klären sie ab, auf welchem System editiert werden soll (digital oder in seltenen Fällen noch analog), sie erstellen einen Zeitplan und fordern das nötige Personal (Editor-Assistent*innen) an. Außerdem entwerfen sie mit den Regisseur*innen das künstlerische Konzept der Montage.
In der Regel erfolgt während der Dreharbeiten täglich durch Regie, Kamera und Schnitt eine Vorauswahl des gedrehten Materials. Teilweise werden bereits bestimmte "takes" (Kameraeinstellungen) ausgewählt, teilweise geben die Beteiligten auch nur ihre Vorstellungen bekannt und notieren diese. Parallel zu den Dreharbeiten beginnen die Editor*innen mit dem Roh-Editing, d. h. mit der ersten Zusammenstellung des Materials. Nach Beendigung der Dreharbeiten machen sie die Endabnahme fertig.
Die ständig wachsende Anzahl von Trägermaterialien (Zelluloid, Magnetband, digitale Speichermedien) und deren mögliche Vermischung erfordert eine ständige Neuorientierung und Weiterbildung der Filmeditor*innen. Außerdem erfährt der Beruf eine Neudefinition, weil (abgesehen vom Spielfilm) Arbeiten, die früher von der Grafik erledigt wurden (Titel, digitale Bildbearbeitungen etc.), heute zunehmend von Filmeditor*innen gefordert werden. Auch der Tonbereich fällt bei kleineren Produktionen in ihren Aufgabenbereich, bei größeren Produktionen sind die Fachkräfte des Tonstudios dafür zuständig.
Teilweise kommen beim Editing auch KI-gestützte Anwendungen zum Einsatz, z. B., um Routinetätigkeiten zu unterstützen, automatisch Szenen zu erkennen, Takes zu gruppieren, Transkripte zu erzeugen oder unschöne oder unscharfe Shots herausfiltern. Auch bei der Bildverbesserung (Stabilisierung, Reframing, Rauschreduzierung usw.), für Vorschläge von Schnittpunkten, automatisierte Musikvorschläge und in der Qualitätskontrolle können KI-gesteuerte Anwendungen eingesetzt werden.